Time(to)Jump:

Digitale Medien prägen unseren Alltag. Kinder und Jugendliche wachsen mit ihnen wie selbstverständlich auf. Vor allem mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets sind zum ständigen Wegbegleiter geworden. Sie bieten uns überall die Möglichkeit, mit einer Vielzahl von Apps das zu tun, was wir gerne machen. Dabei sollten nicht die Risiken vergessen werden. Eltern haben die Verantwortung, Kinder und Jugendliche für eine sinnvolle und kritische Nutzung zu sensibilisieren. Gegen die digitale Faszination lässt sich allerdings nur schwer ankämpfen. Sie lässt sich aber nutzen, um positive Erfahrungen zu vermitteln. Lernen, das digitale Potential für sich spielerisch zu erschließen, ist auch ein Grundgedanke von Time(to)Jump.

Worum geht es bei Time(to)Jump? Es geht um eine interaktive Zusammenarbeit in der Online-Sprechstunde. Dafür stehen iPads zur Verfügung, die individuell auf das Störungsbild und die Bedürfnisse der Patienten konfiguriert sind und jederzeit an die veränderten Therapieanforderungen angepasst werden können. Therapeut und Patient arbeiten über eine sichere Verbindung gemeinsam auf demselben Bildschirm. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Mit Musik und in Bildern können Gefühle ohne Worte ausgedrückt werden. Mit einem Storyboard können belastende Erfahrungen und gestörte Interaktionen visualisiert werden. Zettel auf der digitalen Pinnwand erinnern an die Therapieaufgaben. Ein digitales Tagebuch gibt Aufschluss über das Auf- und Ab der Gefühle. Das Mindmapping hilft, die Gedankenwelt zu ordnen und das gemeinsame Spiel setzt Emotionen frei und trainiert soziale Kompetenzen.

Wann kann Time(to)Jump eingesetzt werden? Nach der Probatorik. Der Erstkontakt und die Diagnostik sollten persönlich im „face to face“ Kontakt stattfinden. Ausgehend von den Ergebnissen der Diagnostik wird über den Einsatz entschieden und das iPad entsprechend konfiguriert. In der Regel wird Time(to)Jump ergänzend zu den klassischen Sitzungen im Rahmen der Therapie genutzt. Es soll den „face to face“ Kontakt nicht ersetzen, kann ihn aber bei Bedarf reduzieren. Time(to)Jump basiert auf der Grundidee eines integrierten Therapieansatzes, der die vorherrschende Gegenüberstellung von on- und offline Therapie auflöst, indem er Vorteile aus beiden Welten bestmöglich miteinander kombiniert.

* Das Tele –Infotainment-Media-Element für Junge Menschen in Psychotherapie